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Herz und Verstand – der Kampf mit den Gefühlen

Es wäre so schön, wenn sie immer im Einklang wären: unser Kopf und unser Herz, die beiden Pole, die unser Leben vorwiegend bestimmen. Doch oft weiß das Herz schon früher, was uns nicht mehr gut tut oder was wir wirklich wollen. Und der Verstand hängt noch an Altem, an Lebensgewohnheiten, die uns nicht gut tun, an Sicherheiten eben. Dann befinden wir uns im Widerstreit. Mal sind wir sicher, dass wir etwas verändern müssen und auch werden. Mal sind wir wieder ganz geborgen und eingelullt im Alten und denken gar nicht daran, uns zu bewegen.

Sich im Wiederstreit zwischen Herz und Kopf zu befinden ist ganz normal. Der Verstand kennt unsere alten Probleme und Verletzungen und möchte uns vor neuen Fehlern bewahren. Daher hält er uns gerne dort, wo wir sind, nach dem Motto: „Mit dem Bekannten können wir umgehen. Draußen, in der Freiheit, wissen wir nicht, was uns erwartet.“

Das Problem ist nur, dass das Leben wie ein Fluss ist, der sich bewegt und strömt. Das Wasser bleibt nicht an einer Stelle, es fließt. Sonst wird es modrig. Wenn wir uns dem Fluss widersetzen, leiden wir. Und das kostet Kraft.

Wie nun damit umgehen, wenn die Gefühle sich melden und wir nicht bereit sind, weiter zu gehen? – Gefühle, ob sie nun traurig oder freudvoll sind, wollen in ihrer Gänze gespürt und erlebt werden. Es ist wichtig uns die Zeit zu nehmen, diese ganz zu erleben und sie nicht weg zu drücken. Sonst sammeln sie sich an und verstopfen unsere Energiekanäle. Manchmal brauchen wir dabei Unterstützung. Eine Freundin oder einen Freund beispielsweise, die uns zuhören und für uns da sind. Manchmal schaffen wir es auch allein. Und ein anderes Mal lassen wir uns vielleicht von einem Therapeutin helfen. Wir alle sind Menschen. Manchmal stark, manchmal bedürftig. Wir dürfen sehr viel Mitgefühl für uns haben. Doch wie auch immer wir mit unseren Gefühlen umgehen: Wir sollten uns stets daran erinnern, dass sie ein enormes Wachstumspotential für uns bieten! Sobald wir sie erlebt und erlöst haben, machen sie den Weg frei. Und sobald wir den Mut gefunden haben, unsere Ängste anzusehen und anzunehmen, können wir auch weiter gehen.

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  • Beitrag veröffentlicht:11. Oktober 2020